Anlässlich des 300. Geburtstags der Stadt Karlsruhe im Jahr 2015 initiierte das Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Architekturschaufenster und der Architektenkammer Baden-Württemberg einen Workshop zur Reflektion des Räumlichen Leitbilds 2015.
Workshop: Reflexionen zum Räumlichen Leitbild Karlsruhe 2015
UNSER PLÄDOYER
Viele Städte haben erkannt dass die „Kreative Klasse“ und die „Kultur- und Kreativwirtschaft“ ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt ist. Wir meinen aber, dass die Verantwortlichen nicht verstanden haben, mit welchen Anreizen und Maßnahmen man Absolventen in der Stadt hält und Perspektiven für die berufliche Laufbahn und Lebensqualität für Kreative bietet. Obwohl Karlsruhe eine traditioneller Kultur- und Kreativstandort ist, spielt Karlsruhe, allen Potentialen zum Trotz, bei den zeitgenössischen kreativen Städten nur in der zweiten, oder gar dritten Liga. Das liegt unserer Ansicht nach an folgenden Dingen.
Neues Leben in die tote Mitte – Raum für zeitgenössische Innovation? Um unsere Ansichten zu verdeutlichen, haben wir uns aufbauend auf Theorien von Richard Florida (Creative Class / Creative City) und Ray Oldenburg („Third Places“) mit einer städtebaulich-istorischen sowie sozio-kulturellen Analyse von Karlsruhe beschäftigt. Die Fragen nach den Identitäten der Stadt, den sozialen Millieus, der Bevölkerungsstruktur sowie zeitgenössischen Tendenzen zur innovativen Stadtentwicklung hat herausgestellt, dass die größten Probleme in einem bisher eher unbeachteten Bereich liegen – dem Zentrum! Die zukünftige Entwicklung von Karlsruh wird von der Suche nach Entwicklungspotentialen im Bestand geprägt sein. So kann Karlsruhe sich nicht nur im Zentrum weiterentwickeln, sondern sich als Zentrum neu definieren. Dabei stellt sich die Frage, wie Stadtentwicklung wieder als Symbiose aus ambitionierter Kommunalpolitik einerseits, sowie lokalen Akteuren aus Kultur, Wirtschaft, Forschung und der freien Szene andererseits gelingen kann. Hier kann die bisher ungeplante, untergenutzte und undurchdringliche Nord-Süd-Achse einen wichtigen Beitrag leisten, die bisher als innerer Stadtrand ein eher trauriges Dasein fristet.
KOMMENTAR ZU UNSEREM ENTWURF NEUE SOZIALE MITTE
„Mit dieser programmatischen Vorstellung trifft das Team „zielsicher“ auf ein wesentliches Aufgabenfeld, das die Stadtplanung schon seit Längerem beleben wollte, dabei aber auf Widerstände, etwa bei der Neugestaltung des Festplatzes, traf.“
Die Ergebnisse des Workshops sind in einer Publikation zusammengestellt worden und wurden von der BNN der Öffentlichkeit präsentiert.