Copy & Paste war eine Ausstellung im Kühlhaus Nord auf dem Schlachthof-Areal, welche sich mit dem Begriff der Autorenschaft eines Kunstwerks auseinandersetzte.
Poster: LeRoLoCa
ÜBER DAS PROJEKT
Der Computeruser ist mit der Anwendung von "Copy and Paste" als einem zweistufigen Prinzip der Datenübertragung zwischen Software-Anwendungen spätestens seit den 80er-Jahren vertraut.
In der Kunst ist das Kopieren und Zitieren schon lange vor dieser Zeit nicht nur ein Mittel von KunstfälscherInnen gewesen, welchen meistens daran gelegen ist, die Werke von alten Meistern möglichst originalgetreu und authentisch zu kopieren.
Seit der Moderne ist das Zitieren anderer KünstlerInnen und derer Ideen eine gängige künstlerische Methode beim Erschaffen von Werken geworden: bereits Bestehendes wird durch dessen Interpretation in einem neuen Werk zum Ausdruck gebracht.
Wenn derartigen KünstlerInnen ein Mangel an Kreativität oder gar selbständigen Denken unterstellt wird, so kann gerade der scheinbare Verzicht auf künstlerische Autonomie als ihre oder seine bewusste Strategie gedeutet werden – KünstlerInnen verzichten somit auf den Anspruch, etwas genuin Neues und Wertvolles geschaffen zu haben. Das "Ureigene" wird dabei geopfert, nicht aber zum Preis der Authentizität des eigenen Werkes.
Bei den hier ausgestellten Werken lassen sich ganz unterschiedliche künstlerische Strategien erkennen – mal steht die Zerstörung des ursprünglichen Werks im Vordergrund, mal eine teilweise Abwandlung oder Interpretation.
Allen Werken ist gemein, dass sie den Begriff des geistigen Eigentums thematisieren und ihn im künstlerischen Spiel karikieren, ad absurdum führen oder schlichtweg umdeuten.
Kuration
Lisa Kuon, Norina Quinte
Grafik
Lorena Castro, Lena Rossbach
Gefördert durch
Weingut Kern
Kulturbüro Karlsruhe