Der Kioßk ist ein Projekt- und Ausstellungsraum in einem leerstehenden Bahnkiosk am Rheinhafen. Eine urbane Insel am westlichen Ende der Tramlinie 5.
Poster: Oliver Boualam, Lukas Marstaller
TEXT: KATHARINA HEIDECKE
Oliver Boualam und Lukas Marstaller (Butternutten AG) erarbeiteten gemeinsam für ihr Vordiplom das Projekt „Kioßk“, das sie im Rahmen des Vereins „die Anstoß“ in der Nähe des Rheinhafens Karlsruhe umsetzten. Statt wie ein Bildhauer aus vorhandenem Material Details herauszuarbeiten, setzten die beiden Studierenden das Mittel der Reduktion ein: Aus einem ehemaligen Kiosk entfernten sie alle Werbeartikel, Sonnenschirme, Zigaretten und Zeitschriften, bis nur noch die charakteristische Architektur des Gebäudes Bestand hatte.
Schwarz angestrichen bildet das Häuschen als eine Art Multifunktionstool die Basis für Veranstaltungen und Ausstellung nicht im Innenraum, sondern auf den Außenflächen. Im Innenraum wartet auf die Besucherinnen und Besucher ein Regal, das wie in einem herkömmlichen Kiosk bestückt ist – mit dem Unterschied jedoch, dass sich unter das Standardsortiment Designprodukte eingeschlichen haben.
16 Schaukeln, die rundherum am Dach des Kiosk angebracht wurden, definieren den Außenraum und bieten die Möglichkeit des spielerischen Verweilens. Für „As High As Best“ wurden 30-mm-Edelstahlrohre zu Schaukeln umfunktioniert, welche gleichzeitig als Sitzfläche und Griffmöglichkeit dienen. Die damit einzigen Möbelstücke des „Kioßks“ wurden durch ein Statikseil gesichert, das durch das gesamte Rohr führt. Schwarz und pulverbeschichtet lösten Boualam und Marstaller das Spielobjekt aus dem klassischen Kontext. Die Schaukel bahnt sich einen Weg in das Wohnzimmer und weckt das innere Kind.
Begleitet wurde das interdisziplinäre Projekt von den Professoren Volker Albus, Hansjerg Maier-Aichen, Urs Lehni, BLESS und Sereina Rohthenberger.
